Verschiedene Risikofaktoren tragen zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems bei. Dazu gehören Bluthochdruck, Diabetes, ein erhöhter Cholesterinspiegel und Übergewicht. Die üblichen Verdächtigen der modernen Wohlstandsgesellschaft.
Während Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in der Bevölkerung mehr und mehr zunehmen, geniesst gezieltes Krafttraining ein immer höheres Ansehen als effektive Präventionsmassnahme und zugleich bewährte Therapie. Durch das hoch intensive Training und die dadurch aufgebaute Muskelmasse muss das kardiovaskuläre System effektiver arbeiten.
Einer Herausforderung, der es gerne nachkommt. Ausserdem, will neue Muskelmasse mittels neuer Kapillargefässe mit Blut versorgt werden. Das führt zu einer Vergrösserung des Blutvolumens und damit fallendem Blutdruck. Des Weiteren haben wir unser komplexes Herzkreislaufsystem nur um die Skelettmuskulatur zu versorgen, also arbeiten wir ursachenorientiert, wenn wir die Muskelmasse vergrössern und sie auch regelmässig fordern. Damit arbeitet Krafttraining am Kern des Übels und nicht, wie ein reines Ausdauertraining, nur an Symptomen.
Wir haben über das Herz mit Expertin Anna Maria Schürner, Oberärztin Herzanästhesie und Intensivmedizin, gesprochen. Anna Maria ist zu ihrem AURUM Training nach einer Nachtschicht und nur drei Stunden Schlaf gekommen. Ihre Trainings verpasst sie ungern. Krafttraining macht sie seitdem sie 15 ist. Ein echtes Vorbild also!
Anna Maria Schürner: Alle kardiovaskuläre Erkrankungen, oder auch Herz-Gefäss oder Herz-Kreislauferkrankungen genannt, sind Erkrankungen, die das Herz und das Gefässsystem befallen und schädigen. Häufig kommt es dabei zu Ablagerungen von Fetten und Blutgerinnseln in den grossen Gefässen, wie z.B. der Hauptschlagader, aber auch in den kleineren Gefässen, wie Herzkranzgefässe und Beingefässe, die bei weiterem Fortschreiten zu Durchblutungsstörungen, z.B. der Beine, führen können. Dies nennt man periphere arterielle Verschlusskrankheit. Noch viel gefährlicher sind Durchblutungsstörungen des Herzens, welche zu Herzinfarkt und Herzinsuffizienz führen können.
Es ist nicht das Training des Herzmuskels per se, das zu einer Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen führt. Indem wir Sport treiben, indem wir unser Herz stimulieren, fördern wir die Durchblutung des gesamten Körpers. Durch Beanspruchung unserer Muskulatur fördern wir den Aufbau von Muskeln und Abbau von Fetten was insgesamt die Risikofaktoren, also die prädisponierenden Erkrankungen, für kardiovaskuläre Erkrankungen reduzieren kann.
Die Gründe für kardiovaskuläre Erkrankungen sind vielseitig, allerdings sind es in unserer modernen Gesellschaft häufig die typischen «Zivilisationskrankheiten», die das Risiko begünstigen. Übergewicht, erhöhter Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Diabetes, Alkohol und Rauchen sind dabei die häufigsten, aber auch die am einfachsten durch Lifestyle-Changes zu beeinflussenden Faktoren. Natürlich ist es am besten, wenn man von Anfang an einen gesunden Lebensstil führt, Sport treibt, auf ausgewogene Ernährung achtet und auf Rauchen verzichtet, um die Risikofaktoren erst gar nicht entstehen zu lassen. Aber es ist nie zu spät anzufangen, denn viele Studien haben gezeigt, dass durch Gewichtsreduktion, Fettabbau und Muskelaufbau Bluthochdruck reduziert und Diabetes Typ II sogar ohne Medikamente kontrolliert werden kann. Diese sind die wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Krankheiten.
Hahaha, gute Frage, ich glaube nicht, dass ich jemals arbeitslos werden würde, denn, so viel und so einfach wie wir heutzutage zwar etwas für unsere Fitness & Gesundheit tun können, können wir viele genetische Erkrankungen, einschliesslich Herz-Kreislauferkrankungen, leider noch nicht kontrollieren. Aber wenn ich ein Gesetz erlassen müsste, würde ich den Menschen einen festen Tagesplan erstellen. Mit gesundem protein- und einem ballaststoffreichen Frühstück, nach einem kurzen Krafttraining, dann Intermittent Fasting den Tag hindurch und ein ausgewogenes Abendessen mit wenig Fleisch zum Schluss. Zwischendurch Fernseher ausschalten, runter vom Sofa, raus aus der Stadt und spazieren, wandern, schwimmen und die Natur und frische Luft geniessen, alleine das gibt schon viel Motivation und Kraft. Und wer mag nicht das Gefühl nach einem guten Training oder einer langen Wanderung erschöpft ins Bett zu fallen und zu spüren, dass der Tag erfolgreich war.
Mal abgesehen von dem Punkt, dass unsere moderne Gesellschaft eine gewisse Geschwindigkeit und Zeitersparnis fordert und wir kaum Zeit für uns und unsere Gesundheit finden, bietet sich das High Intensity Intervall Training aufgrund der kurzen und intensiven Trainings mit einer relativ langen Entspannungsphase dazwischen natürlich optimal an. Zudem wissen wir mittlerweile, dass vor allem Muskulatur deutlich besser aufgebaut werden kann, wenn sie einem starken Reiz mit Auslastung aller Muskelfasern eines Muskels ausgesetzt wird. Dies im Vergleich zu einer langen low-intensity Belastung. Zusätzlich haben wir gelernt, dass durch Belastung und Aufbau von Muskulatur eine Up-regulierung der Glucoseaufnahme (Zucker) in die Zellen herbeigeführt wird und somit Diabetes als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen reduziert werden kann. Diese beiden Effekte machen das hoch intensive Krafttraining zu so einer potenten Massnahme gegen kardiovaskuläre Erkrankungen. Es behandelt die Ursachen und nicht nur die Symptome, wie das bei einem reinen Ausdauertraining der Fall wäre.
Man sollte sich vor Augen führen, dass das kardiovaskuläre System immer aktiv ist. Auch wenn man einfach steht und sich mit jemandem unterhält: das Herz schlägt, das Blut fliesst, die Lunge atmet Sauerstoff ein und Kohlendioxid aus und das rund um die Uhr. Man macht also immer «Cardio» wenn man etwas tut. Man kann sein kardiovaskuläres System nur dadurch leistungsfähiger machen, indem man mechanische Muskelarbeit verrichtet. Jede Muskelanstrengung führt gleichzeitig dazu, dass das kardiovaskuläre System stärker gefordert wird. Je stärker der muskuläre Reiz, desto grösser die Forderung des kardiovaskulären Systems. Und jeder Bestandteil des Metabolismus steht in direkter Verbindung mit dem kardiovaskulären System. Bei niedrigintensiven körperlichen Aktivitäten wie leichtem Jogging, bei dem die Mitochondrien ihre Arbeit in einem submaximalen Tempo verrichten, wird nur ein Teilbereich des Stoffwechsels – das aerobe System – aktiviert. Während hochintensives Krafttraining, im Gegensatz zum aeroben Training, alle Teilbereiche des Stoffwechsels mit einbezieht und diese zu einer effizienteren Funktionsweise anregt.
Absolut! Wie gesagt, die Ursachen für kardiovaskuläre Erkrankungen sind mannigfaltig und es gibt sicherlich viele Risikofaktoren. Aber selbst bei genetischer Prädisposition kann man durch Sport, durch die richtige Ernährung und einen gesunden Lifestyle das Fortschreiten der Erkrankung in gewisser Weise kontrollieren und verlangsamen.
Ich hege eine grosse Leidenschaft für Bewegung und Sport sowie eine unersättliche Neugierde, die menschliche Natur zu verstehen. Während ich die Verbindungen zwischen körperlicher Vitalität, geistiger Schärfe und dem Streben nach Longevity untersuche, möchte ich wertvolle Einblicke und praktische Tipps teilen, die sich problemlos in unseren Alltag integrieren lassen.
Alle Beiträge anzeigenIch hege eine grosse Leidenschaft für Bewegung und Sport sowie eine unersättliche Neugierde, die menschliche Natur zu verstehen. Während ich die Verbindungen zwischen körperlicher Vitalität, geistiger Schärfe und dem Streben nach Longevity untersuche, möchte ich wertvolle Einblicke und praktische Tipps teilen, die sich problemlos in unseren Alltag integrieren lassen.