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Wohlbefinden

6 Minuten für ein starkes Immunsystem

6 Minuten für ein starkes Immunsystem
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wer weiß das nicht? Lachen ist gesund, und mit ein bisschen Humor erträgt man die Coronavirus-Einschränkungen mit mehr Leichtigkeit. Aber wenn heute Morgen im Zug jemand lachte und dann plötzlich "ah-choo!" hustete, war es nicht mehr lustig. Besonders die urteilenden Blicke der Passagiere fielen mir auf. Es ist wie eine mexikanische Pattsituation mit Nasen statt Waffen.

Reaktionen, nachdem heutzutage jemand in öffentlichen Verkehrsmitteln niest...

Sowohl der Typ im Regenmantel auf der gegenüberliegenden Seite von mir als auch die ältere Dame am Fenster zogen ihre FF2P-Masken höher über ihre Nasen. Und ich fragte mich: Was definiert, ob ich mich gegen den unsichtbaren Feind verteidigen kann oder nicht? Sie haben es erraten, es ist das Immunsystem. In diesem Sinne (und da wir alle Passagiere auf dieser Reise sind), würde ich Ihnen gerne meine Forschungsergebnisse über die einfachsten und effektivsten Tipps zur Aktivierung und Stärkung Ihres Immunsystems mitteilen. Wie immer im 6-Minuten-Stil, schnell, leicht verständlich und einfach durchzuführen, aber mit höchst wirkungsvollen Ergebnissen für Sie:

Die zwei Arten des Immunsystems

Es gibt zwei Arten von Immunabwehr und es lohnt sich zu verstehen, welche wie zu aktivieren ist: unspezifische und spezifische. Kein grandioser Name aber der Unterschied ist grandios. Die unspezifische Immunabwehr umfasst natürliche Barrieren für potenzielle böse Erreger und löst entzündliche Reaktionen aus. z.B. Kalt duschen, Pilze essen und Krafttraining sind positive Stressoren und aktivieren das unspezifische Immunsystem. Es ist angeboren und unveränderbar – im Gegensatz zur spezifischen Immunabwehr: Diese ist "lernfähig“ und bildet z.B. Antikörper gegen Erreger wie das Coronavirus. Leider erst, nachdem der Körper mit diesen in Kontakt gekommen ist. Randbemerkung: so funktioniert auch die Impfung. Während sich unser Körper in einer Lernphase befindet, mit den verschiedenen bösen Erreger umzugehen, schlägt AURUM folgende Immunbooster vor:

Es lebe der Lebertran

Wer erinnert sich noch an dem Moment, als man an einem kalten Wintermorgen einen Löffel Lebertran hinuntergeschluckt hat, der von den Grosseltern mit liebevoller Strenge verabreicht wurde? Der absolute Ekel aller Kinder. Nach dem Motto «Augen zu und durch». Mittlerweile belegt die Wissenschaft jedoch, dass Lebertran ein Wundermittel zur Stärkung des Immunsystems ist. Dass “Die Mutter Recht hatte was den Lebertran anging”, schrieb auch das Medscape Journal of Medizin [1].

Lebertran enthält 5 verschiedene Stoffe: Vitamin E, A, D, EPA und DHA. Vitamin A ist essentiell für das Immunsystem, unsere Haut und Augen. Vitamin D3 ist die absolute Geheimwaffe zur Stärkung des Immunsystems, da es auf über 1000 verschiedene Gene Einfluss nimmt, die Immunfunktion entscheidend stärkt und antiinflammatorisch wirkt. Sogar Blick.ch hat heute Vitamin D3 auf dem Titelblatt, und die sind meist die Letzten, die auf wirklich wertvolle Informationen stossen. Ohne Vitamin D3 würden wir nicht lange überleben. Das Beste am Lebertran ist, dass sich die beiden Vitamine A und D gegenseitig verstärken. EPA ist vor allem für die Produktion von Prostaglandinen wichtig. Das sind hormonähnliche Stoffe, die eine wesentliche Rolle im Immunsystem spielen, bei der Funktion von Muskeln und beim Magenschutz. Achtung liebe Home Office Kollegen und Eltern: DHA ist wichtig für das Gehirn und stärkt das Nervensystem. Also, täglich ausreichend Omega-3 einnehmen.

Beides wird oft verwechselt: Lebertran und Fischöl sind zwei verschiedene Dinge. Lebertran wird direkt von der Leber des Kabeljaus abgezogen und enthält viel mehr Vitamin A und D3. Zusätzliche Vorteile ergeben sich, wenn Sie sich für einen fermentierten Lebertran entscheiden, wie wir später im Abschnitt über die Darmmikrobiome erfahren werden. Wir verzehren diese Substanzen auf natürliche Weise, wenn wir regelmäßig Fisch oder Leber verzehren. Aber wer kann jeden Tag Leber essen? Oder sogar Fischleber, undenkbar... Dies ist ein klassischer Fall, in dem eine Nahrungsergänzung durchaus Sinn macht. Wir empfehlen diesen Fall.

8 Stunden Schlaf, ohne schlechtes Gewissen zu haben

Arnold Schwarzenegger wird berühmt zitiert: "Schlafen Sie sechs Stunden, wenn Sie ein Champion sein wollen, schlafen Sie schneller". Sorry Arni, das ist völliger Blödsinn.

Wenn man gut und ausreichend schläft, erhält man eine Unzahl anderer Vorteile, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, ein Champion zu werden, aber wenn es um die Immunität geht, ist Schlaf die beste Medizin. Das liegt daran, dass er die Arbeit der T-Zellen, der Abwehrzellen unseres Immunsystems, unterstützt. Die Ergebnisse klinischer Studien zeigen, dass Menschen mit chronischem Schlafmangel ein schwächeres Immunsystem haben: Bereits 3 Stunden Schlafmangel können das Immunsystem erheblich schwächen und das Krankheitsrisiko erhöhen [2]. Lesen Sie in unserem ausführlichen Blogbeitrag, wie Sie Ihren Schlaf verbessern können: 21 Tipps für Super-Schlaf oder schauen Sie sich unser YouTube-Videoan .

Darmflora glücklich machen

Stell dir deinen Mund und deine Nase als die Burgtore in die Festung, welche dein Körper ist, vor. Das Immunsystem sitzt direkt hinter den Zinnen von Lunge, Speiseröhre, Darm und Magen. Die Mikrobiota sind die Truppen, die vor den Mauern positioniert sind, um potenzielle Bösewichte zu schwächen, noch bevor sie die Mauern erreichen. Wenn du diese Truppen stark und glücklich machst, verhinderst du auch den Zusammenbruch deiner Burgmauern.

Dein Immunsystem kann mit jedem Virus umgehen, solange du eine gut funktionierende Darmflora hast. Die Evolution schuf bereits vor 500 Mio. Jahren erste Vorformen unseres gastro­intestinalen Verdauungssystems und damit eine biologische Nische für eine Vielzahl an mikrobiellen Symbionten. Diese Bakterien, oder Mikroflora, die ca. 1 kg unseres Kör­pergewichts ausmachen, beeinflus­sen durch ihre Metabolite nicht nur unsere Verdauung, sondern auch unser Immunsystem. Viele Studien zeigen, dass eine vielfältige und gesunde Darmflora die erste Verteidigungslinie gegen jeden Virus- oder Bakterienangriff darstellt. Wieso? 

Die mikrobielle Darm­flora und unser Immunsystem beeinflussen sich wechsel­seitig. Die zwei wichtigsten Aufgaben dieses Zusammenspiels aus symbiotischen Darmbakterien und unserem Immun­system sind zum einen der Schutz vor pathogenen Mikro­organismen und zum anderen die Toleranz gegenüber harmlosen Nahrungsbestandteilen. Ob Oma’s Guetzli oder Coronavirus, die Bakterien im Darm und die Zellen des Immunsystems entscheiden, ob es ein Freund oder ein Feind ist. Dementsprechend wird entschieden, was in die Blutbahn gelangt und mit was die Organe versorgt werden oder eben was abgewehrt werden muss. Werden ­Rezeptoren des angeborenen Immun­systems im Darm und die antigenpräsentierenden Zellen aktiviert, so können diese Zellen das Immunsystem durch patogene Muster über die T-­Zellen aktivieren. Die Darmschleimhaut spielt somit die Rolle einer Barriere und eines Vermittlers gleichzeitig.

Wie wichtig eine intakte Darmschleim­haut im Extremfall für unser Überleben ist, wird anhand eines Blinddarmdurch­bruches deutlich. Treten dabei mikro­bielle Bestandteile wie Lipopolysaccha­rid in die Blutbahn ein, kann es zu einer systemischen Aktivierung von Toll­like­ Rezeptoren und in Folge zu einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die, im unbe­handelten Zustand, in der Regel zum Tod führt. Hier ist nicht die bakterielle Infektion selbst das fatale Ereignis, sondern die systemische Reaktion unseres Im­munsystems auf die Bedrohung [3].

Kurz und einfach gesagt: Es braucht vielfältige Nährstoffe sowohl für die Darmbakterien als auch für die Zellen des Immunsystems, damit die Erkennung von Freund oder Feind, die Kommunikation zwischen den Zellen sowie das Abwehrsystem richtig funktionieren können. Unsere Ernährung wirkt sich direkt auf die Zusammensetzung der Bakterienvielfalt aus. Was du essen sollst, um deine Darmflora glücklich zu machen, hörst du von Dr. med. Torsten Albers, ab Minute 2:40.

Sauerkraut sei dank

Es lohnt sich zu fragen, welche Nährstoffe, Spurenelemente und Vitamine mein Körper braucht, um eine maximale Immunabwehr zu aktivieren. Wer den Körper ausreichend mit zellschützenden Nährstoffen versorgt, kann sein Immunsystem stärken und den Angriff lästiger Viren besser abwehren. Wenn es Ihnen an den "Darm"-Kerlen in Ihrem Verdauungstrakt fehlt, leidet das ganze System. Welche Nahrungsmittel sollten Sie also Ihren Darmbakterien servieren, damit sie das Immunsystem aktivieren?

  • Milchsäurebakterien (Probiotika) aus fermentiertem Gemüse, besonders aus Sauerkraut, und Joghurt. Ein klarer Nachteil der meisten probiotischen Joghurte ist ihr hoher Zuckergehalt und Farb- und Aromastoffe. Skyr von Coop ist eine sichere Option. 
  • Ballaststoffe (Präbiotika) wie Haferflocken, farbiges Gemüse (4 Farben in einer Mahlzeit ist schon mal super!), einschliesslich Wurzelgemüse wie Topinambur, Pastinake oder Meerrettich. Präbiotika kurbeln nämlich das Wachstum von guten Mikroben im Darm an. 
  • Gewürze: In der Alternativmedizin gelten Kurkuma und Ingwer als entzündungshemmend, antiviral, antibakteriell und antioxidativ. Die gelbe Wurzel soll aber nicht nur gegen Entzündungen helfen, sondern auch zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden. Das gilt auch für Zimt, Koriander, Safran, Thymian, Pfeffer und viele weitere Gewürze.

Eine ausführliche Liste mit den Lebensmitteln, welche du geniessen oder vermeiden sollst, findest du hier.

Stress kann stärken, Stress kann schwächen

Akuter Stress kurbelt das Immunsystem kurzzeitig an, chronischer Stress schwächt es hingegen stark: Die Anfälligkeit für Erkrankungen steigt. Bei positiver akuter Belastung - z.B. beim Krafttraining, wie das AURUM 6-Minuten-Training, oder beim kalt duschen am Morgen - aktiviert das Immunsystem die unspezifische Abwehr.

Bei gutem akutem Stress - z.B. beim Krafttraining wie das AURUM 6-Minuten-Workout oder der Kaltdusche morgens - verstärkt das Immunsystem die unspezifische Abwehr. Aus evolutionärer Sicht hat dies durchaus einen Sinn: Da Stress früher vor allem aus lebensgefährlichen Situationen hervorgegangen ist, bereitet sich der Körper darauf vor, drohende körperliche Schäden schnell wieder zu heilen. Im Fall von Krafttraining heisst es viel mehr als bloss Muskel aufbauen und somit stärker werden. Ein trainierender Muskel mobilisiert Botenstoffe, die sogenannte Myokine, über die wir hier geschrieben haben.Diese stimulieren im Muskel zusätzliche Abwehrkräfte und aktivieren so das ganze Abwehrsystem des Körpers. Körpereigene Fresszellen vermehren sich und werden aktiver. Die spezifische Abwehr hingegen wird dabei heruntergefahren – sie wird in bedrohlichen Situationen weniger gebraucht, als die unspezifische. Bei akutem Stress erhöht sich die Zahl der weissen Blutkörperchen, Fresszellen und natürlichen Killerzellen, letztere werden gleichzeitig aktiver. Bestandteile der spezifischen Abwehr, wie etwa T-Lymphozyten, vermehren sich hingegen langsamer. Dies hat den Zweck, dass sich das Immunsystem stärker auf die unspezifische Abwehr konzentrieren kann.

Während bei akutem Stress nur die spezifische Abwehr gedrosselt wird, leidet bei chronischem Stress sowohl die spezifische als auch die unspezifische Immunabwehr. Es teilen sich also nicht nur die spezifischen Immunzellen langsamer, sondern auch die weissen Blutkörperchen, Fresszellen und Killerzellen. Die Gesamtzahl und Aktivität der Immunzellen im Blut sinkt – die Immunabwehr ist dadurch geschwächt [4]. Im Fall von chronischem Stress empfehlen wir in den AURUM 6 Minuten Guide to "Wellbeing" reinzuschauen..

Zussamenfassend:

Täglich genug schlafen, ein Löffel Lebertran runterschlucken, weiterhin das gute alte Sauerkraut oder den trendigen Kurkuma Latte geniessen, sich nicht aufregen und mit Abstand zu anderen bewegen. Dann regelmässig trainieren, mindestens 6 Minuten einmal pro Woche :-)


Quellen: 

  1. Mutter hatte Recht mit Lebertran, 2008 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2258476/ 
  2. Wie Schlaf das Immunsystem stärkt, 2019 https://www.aerztliches-journal.de/medizin/allgemein-medizin//wie-schlaf-das-immunsystem-staerkt/c969ab100ef108490a95039bcb4a19d2/  
  3. Die mikrobielle Darmflora und unser Immunsystem, 2015 https://www.labor-bayer.de/laborinformationen_publikationen/stuhldiagnostik/Wissen_Luetzner.pdf
  4. Chronischer Stress schwächt das Immunsystem, 2020 https://www.netdoktor.ch/gesundheit/stress-immunsystem-6856299
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